Seit gestern hat es nur geregnet. Bei jedem Spaziergang bin ich klitschnass geworden, das war vielleicht nervig.
Ich dachte schon der Himmel ist kaputt und es würde nie mehr aufhören, aber dann kam heute Nachmittag doch tatsächlich die Sonne raus! Das schöne Wetter mussten wir natürlich gleich ausnutzen. Raus aus der Bude, hinaus in die Welt!
Wir suchten eine Wanderung von ca. 2 Stunden aus. Dort gab es auch einen schönen Multi mit 6 Stationen zu suchen! Landschaftlich war es wirklich sehr schön und abwechslungsreich. Auch bot sich uns an mehreren Stellen eine tolle Aussicht auf den Bodensee. Gleich am Anfang begegneten wir einem Einheimischen. Er stand im hohen Gras und hatte sich auch schon einen dicken Wollpullover angezogen. Ich fand das ja etwas übertrieben, denn so kalt war es gar nicht! Aber hier am Bodensee sind eh alle ein bisschen komisch. Ich hätte mich ja gern mit ihm unterhalten, aber er hatte nur Augen für das Gras. Dann eben nicht, wuff!
Ein leichter Regen setze ein. Ich knurrte laut Richtung Himmel: “Petrus, mal ehrlich, du wirst uns doch jetzt nicht in Stich lassen und die Regenschleuse aufmachen? Wenn wir Freunde bleiben wollen, dann überlegt dir das nochmal.” Ob er mich wohl gehört hat? Auf jeden Fall zeigte sich der Himmel kurze Zeit später in einem freundlichen Blau. Danke, Petrus!
Wir gingen eine Straße entlang, die von Maisfeldern eingerahmt war. Die Pflanzen waren alle vertrocknet, ihre Maiskolben längst geerntet… und doch gab es dort noch Leben! Eine Kletterpflanzenart schlängele sich an fast jeder Maisstaude hinauf. Ihre Blätter erinnerten uns an Efeu. So etwas hatten wir wirklich noch nie gesehen. Das Meer aus Maisfeldern schien unendlich. Mama hob mich hoch, damit ich nach dem Weg sehen konnte – und siehe da, es ist nicht mehr weit! In der Ferne sah ich den Waldrand.
Dort befand sich auch die nächste Station von unserem Cache, an welchem meine Zweibeiner ein wenig ratlos waren. Da ich ihnen nicht wirklich helfen konnte, habe ich mich lieber etwas umgesehen. Hier bot sich mir wieder die typische Bodenseelandschaft: Apfelbäume und Weinreben. Echt, die Leute hier haben nur Äpfel und Wein im Kopf! Ich kann damit überhaupt nichts anfangen.
So war ich auch froh, als es endlich weiterging. Wir folgten dem Waldrand und bogen nach einer Weile in den selbigen ab. Der Weg führte uns direkt zum See. Zwischendurch begegneten wir ein paar Zweibeinern, die auch einen Vierbeiner dabei hatten. Der kleine schwarze Hund trug einen riesigen Stock im Maul – der war doppelt so lang wie er! Das hat mich schon etwas beeindruckt. Aber kaum wollte ich genauer hinsehen, fing der Vierbeiner gleich an zu bellen. Ich wollte doch nur gucken! Das manche Leute immer gleich so giftig sind. Da schaute ich mir lieber den See genauer an. Leider konnte ich keine Fische entdecken.
Immer am See entlang erreichten wir schließlich die nächste Station von unserem Cache. Dort gab es wieder das zu sehen, was es hier überall zu sehen gibt: Apfelbäume. Alle noch schwer behangen. Ach ja, und Weinreben hatte es natürlich auch, gähn. Dafür konnte man von hier auch den Bodensee sehen. Ein wirklich schöner Panoramablick! Die Sonne funkelte im Wasser und die Wolken spiegelten sich auf der Oberfläche. Sogar ein paar Segelboot waren zu sehen. So wenig ich den Bodensee mag, manchmal hat man wirklich einen wunderschönen Blick darauf! So schön, dass man es kaum auf einem Foto festhalten kann.
Unangenehme Geräusche rissen mich aus meinen Gedanken. Klapper! Klapper! Kratz! Solchen Lärm konnten nur Nordic Walker machen! Und tatsächlich tauchten hinter den Apfelbäumen unzählige Zweibeiner auf. Teilweise mit Nordic Walking-Stöcken, und die keine Stöcke hatten, klapperten mit der Spitze ihrer Regenschirme auf dem Boden rum. Müssen Zweibeiner eigentlich immer so viel Krach machen?
Wir ließen die Klapper-Menschen passieren. Nach einer Verschnauf- und Apfelpause (wo hatten meine Zweibeiner plötzlich die Äpfel her?) setzen wir unseren Weg fort. Wir gingen einen großen Bogen, der uns nach einer Weile wieder zurück an den See führte. Wir genossen auf dem Weg zurück zum Auto das schöne Wetter und die frische Luft. Auf einer Wiese tobte ich mich nochmal richtig aus! Mama und ich liefen um die Wette, dann rannte ich in Kreisen um meine Zweibeiner herum. Ach, das macht immer so ein riesen Spaß! Vorbei an den Weinreben, Apfelbäumen und schließlich dem Maisfeld erreichten wir den Punkt, wo unsere Wanderung begonnen hatte. Ich warf noch einen Blick Richtung Bodensee, dann fuhren wir nach Hause.
Am Wochenende steht dann unsere Tour auf den Hochgrat an… oh Mann, bin ich schon aufgeregt! Ich kann es kaum erwarten.