Als ich heute Morgen aus dem Bett kroch, ahnte ich noch nicht, dass es ein ganz besonderer Tag werden würde. Nicht nur, weil sich endlich mal wieder die Sonne am Himmel zeigt, nein: Man hatte mir einen tollen Spaziergang versprochen – dass uns dabei ein Haufen seltsamer Zweibeiner Gesellschaft leisten würde, wurde mir aber gekonnt verschwiegen.
Und so staunte ich nicht schlecht, als ich mich in Pfullingen plötzlich in Mitten einer Meute wiederfand. Man klärte mich auf, dass dies kein normaler Spaziergang werden würde, nein, es war Wandertag. Die Geschäftsstelle der DVAG in Pfullingen hatte einen Ausflug mit anschließendem Grillen geplant und ich war mit dabei – na toll.
Ein paar Zweibeiner kannte ich schon vom Sehen, zumindest glaubte ich das, denn ohne Anzug sahen sie ganz anders aus. Fast wie normale Menschen. Unseren lieben Freund Nicki erkannte ich natürlich sofort. Es wurde gleich ein Gruppenfoto gemacht und dann ging es los.
Erst liefen wir ein Stück durch Pfullingen, dann stoppten wir und jemand erzählte, dass, wenn wir jetzt nach links gingen, wir in 10 Minuten am Grillplatz wären. Da es aber Wandertag und nicht Grilltag hieß, würden wir den komplizierten Weg von 3 Stunden außenrum nehmen. So richtig habe ich das nicht verstanden, aber 3 Stunden hörte sich gut an. Schon jetzt kamen die ersten Fragen an mein Frauchen, ob ich den Weg überhaupt alleine schaffen würde oder auf den Arm müsste. Na wir würden ja noch sehen, wer hier wen an die Wand läuft.
Zugegeben, bis zur ersten Pause kam mir der Weg nicht sehr lang vor. Zwischendurch hatten wir uns klar an die Spitze des Trosses abgesetzt, aber wir schauten immer mal nach hinten, ob der fußballspielende und schlendernde Rest auch noch da war. Hier gehörten eindeutig andere auf den Arm, nicht ich, ich war fit wie ein Bergsteigerschuh.
Es wurden Zahlen vorgelesen und geklatscht, alles sehr merkwürdig, wo war ich hier nur gelandet? Verlegen knabberte ich erstmal ein wenig Gras. Irgendwann ging es weiter und wir erreichten den Platz des Hundesportvereins Ehningen. Dort legten wir eine längere Pause ein, ich und Frauchen machten den Agilitybereich unsicher.
Trotz der Hitze hatte ich einen Riesenspaß! Auf die Rampe bin ich natürlich gleich wie ein Profi hoch gestürmt.
Ach ich soll durch den Ring, ja sag das doch gleich!
(Klein im Hintergrund sieht man die Meute.)
Wow, so ein cooles Leckerli… aber…
…oh Mann, ich trau mich nicht…
Nichts zu machen, über die Hürde bin ich nicht gesprungen! Frauchen hat es mir ein paar mal vorgemacht, aber nein, dieses blaue Ding sah mir nicht vertrauenerweckend genug aus. Dafür habe ich alles andere mit Bravour gemeistert!
Hey, was hat eigentlich die Meute in der Zeit gemacht?
Ein Teil hat gekickt und der Rest das Ganze kritisch vom Spielfeldrand beäugt. Von diesem super spannenden Fußballspiel habe ich aber wenig mitbekommen, denn in der Luft lag immer noch der Duft der Lebenwurstwecken, die die Zweibeiner vorher verputzt hatten. Ich bekam natürlich nichts ab, aber fast hätte ich es geschafft einem der Jungs ein Stück vom Brötchen zu klauen. Der hat das gar nicht gemerkt, nur Frauchen hat wieder aufgepasst, grrrr…
Genug gepaust!
Der Weg verlief in praller Sonne weiter und ich war froh, als es endlich eine Möglichkeit gab in den nahen Bach zu springen. Das kühle Wasser schmeckte einfach himmlisch, doch noch schöner war ein erfrischendes Bad. Ich legte mich sofort ins Wasser.
Nicht weit weg von mir tobte ein Teil der Meute zwischen kleinen Kindern – ehrlich, die waren wirklich kaum zu unterscheiden.
Jetzt war der Garten, unser Grillplatz, nicht mehr weit. Mit flinken Füßen stiefelten wir hinein, schon standen die ersten kühlen Getränke bereit und ein riesiger Grill wurde nicht unweit von mir aufgebaut. Überall roch es nach Fleisch, hmmm!
Das läuft einem ja das Wasser im Maul zusammen!
Aber völlig überflüssig zu erwähnen, dass ich NICHTS abbekam. Nicht mal einen Wurstzipfel. Dafür wollte mir Frauchen Trockenfutter andrehen, bäääh, das Zeug kann sie alleine essen! Wer will schon Trockenfutter, wenn nur zwei Schnauzenlängen weiter leckere Steaks warten? Menno, Zweibeiner müsste man sein!
Weil es ja für Hunde hier nichts zu holen gab, bin ich nochmal am Bach schwimmen gegangen. Frauchen musste natürlich mit, ha, hoffentlich hat sie was Superleckeres in der Zeit verpasst. Und schon neigte sich der Wandertag für uns gen Ende.
Auch wenn es keine Wurst für mich gab, war es wirklich ein toller Tag! Das Team ist ein ganz schon verrückter Haufen, aber irgendwie muss man die Leute einfach mögen. Ich habe das Gefühl, dies war nicht mein letzter Ausflug mit der DVAG. Spaß hat es auf jeden Fall gemacht!