Dass es die Sonne noch gibt, daran hatte ich fast schon gezweifelt. Doch gestern zeigte sie sich von ihrer besten Seite und wir nutzten den schönen Tag für einen tollen Spaziergang.
Wir suchten uns einen Tour von ca. 3 Stunden raus, die uns von Oberschmeien über den Teufelslochfelsen nach Unterschmeien führen sollte, von dort aus dann wieder zurück. 400 Höhenmeter gab es dabei zu überwinden, genau richtig für mich, denn nach dem langen Winter bin ich im Trainingsrückstand. Wird langsam Zeit, dass wir ENDLICH wieder mit dem Gipfelstürmen anfangen.
Unsere nächste Tour findet dann hoffentlich im richtigen Gebirge statt, ich kann es kaum noch erwarten. Damüls ruft nach mir.
Auf dem Wanderparkplatz in Unterschmeien angekommen, ging es sofort los. Unter einer Eisenbahnbrücke hindurch führte uns der Weg bergauf, dabei entdeckten wir dieses alte Mühlrad:
Ich fand das nicht ganz so spannend, warum müssen die Zweibeiner immer so komisches Zeug fotografieren? Weiter oberhalb der Straße z.B. noch den hier:
Was ist das überhaupt? Ein Samuraizwerg?
Kaum waren wir ein paar Häuser weiter, schimpfte auch noch ein großer Hund aus seinem Garten auf mich ein. Also bisher verlief der Spaziergang gar nicht nach meinem Geschmack!
Und plötzlich waren sich die Zweibeiner unsicher, ob wir überhaupt richtig waren. Denn die Karte, die sie aus dem Internet ausgedruckt hatten, war zu ungenau und die Beschreibungen verwirrend. Och Leute, wirklich, ich möchte einmal mit Profis arbeiten.
Hinter dem letzten Haus begann der Wald.
Dort angekommen versuchte ich erstmal den Überblick zu bewahren, denn die Zweibeiner bekommen ja nichts auf die Reihe. Natürlich wusste ich sofort wo es lang geht, also immer mir nach!
Fast 20 Minuten liefen wir durch den Wald. Es war sehr ruhig und niemand kreuzte unseren Weg, ich durfte überall schnüffeln und genoss den kühlen Schatten der Bäume. Die Luft war frisch, ein herrlicher Tag nach so viel Regen der letzten Wochen.
Aus der Entfernung hörte ich plötzlich den Lärm von Autos, wir mussten eine Verbindungsstraße queren, direkt dahinter ging es weiter durch den Wald. Bis hierher war alles gut, doch zu unserer Verwunderung hörte der Weg mitten im Nichts auf. Toll, ich habe ja gleich gesagt, dass wir hätten rechts abbiegen müssen, aber auf mich hört ja immer keiner! Ach hört auf mit eurer blöden Karte, die stimmt doch vorn und hinten nicht!
Wir machen erstmal ein Päuschen im Wald.
Nach einem Schluck Wasser und ein paar Leckerlis war ich gar nicht mehr böse, dass wir uns ein wenig verlaufen hatten, denn es war wunderschön ruhig. Ich legte mich ins Gras und döste, während die Zweibeiner aßen.
Wir gingen ein Stück weiter durch das Gras und folgten einem Pfad, der nach einem Holzabfuhrweg aussah. Tatsächlich kamen wir irgendwie wieder auf den Wanderweg, Frauchen konnte es kaum glauben. Aber das sollte nicht letzte mal sein, dass es uns an diesem Tag so erging.
Eine bunte Wiese erstreckte sich entlang des Weges, solche schönen hohen Wiesen findet man nur noch selten.
Wir begegneten einem Pärchen mit Hund, sie sich ebenfalls ein wenig verlaufen hatten. Na immerhin waren die Zweibeiner damit nicht allein, dieser Rundweg scheint einige Gefahren zu bergen. Wir halfen so gut wir konnten, dann gingen wir weiter auf einem Betonweg bis zum Waldrand.
Ein bisschen Gipfelstürmen zwischendurch muss sein!
Der Baumstammstapel lud mich direkt dazu ein. Wie ihr an meiner Zunge seht, es war wirklich sehr warm den ganzen Tag. Doch keine Sorge, ich bekam immer wieder frisches Wasser.
Laut Wanderkarte sollten wir eine Schutzhütte erreichen. Nur, oh Wunder, war sie weit und breit nicht zu sehen. Wir waren falsch, schon wieder. Also gingen wir ein Stück zurück, dort führte uns ein anderer Weg erneut durch den schattigen Wald.
Endlich entdeckten wir die Schutzhütte, nun war es nur noch ein Katzensprung bis zum Teufelslochfelsen. Nach wenigen Minuten erreichten wir den Aussichtspunkt.
Leider durfte ich nicht an den Rand gehen, weil es dort steil bergab ging. Aber auch aus einiger Entfernung konnte ich die wunderschöne Aussicht sehen.
Nun hatten wir den halben Weg geschafft.
Zurück an der Schutzhütte, führte uns ein Weg durch den Wald, über Felder und schließlich auf einer Straße direkt nach Unterschmeien.
Ab hier wurde es nochmal gefährlich, denn der Weg, den wir hätten nehmen müssen, war von der Schmeie komplett überflutet. Es gab kein Durchkommen, die Strömung war viel zu stark. Meine Zweibeiner waren so geschockt, dass sie sogar vergaßen ein Foto davon zu machen. Wieder mal typisch, halb verrottete Wasserräder werden fotografiert, aber richtig interessante Dinge nicht!
Nun beschlossen die Zweibeiner etwas ziemlich Dummes zu machen: Wir gingen an einer Eisenbahnbrücke hinauf und folgten den Gleisen.
Aber es gab nur diese eine Alternative, wenn wir nicht den gesamten Weg zurück laufen wollten. Ich wurde getragen, denn auf den großen Steinen am Gleis konnte ich nur schwer laufen. Oh Mann, wie ging mir die Pumpe!
Dann kletterten wir einen Hügel hinauf, irgendwo dort oben musste der Wanderweg verlaufen. Mitten durch Gestrüpp und Ästen kämpften wir uns durch den Wald. Und dann, tatsächlich, standen wir wieder auf dem richtigen Weg. Puhh, was für eine Aufregung! Aber es wäre ja auch langweilig, wenn immer alles glatt ginge.
Doch das war die letzte Gefahr, die wir auf dieser Wanderung bewältigen mussten. Danach konnten wir entspannt zurück nach Oberschmeien gehen. Trotz der kleinen Umwege war es schöne Wanderung, Zuhause schlief ich sofort ein und träumte von den wunderschönen Wäldern, die wir gesehen hatten.