Nachdem das Wetter sind drei Tage lang von seiner nasskalt-windigen Ekelseite gezeigt hat, konnten wir heute eine kleine Sonnenpause nutzen und eine schöne Wanderung über den Riedlehrpfad bei Wilhelmsdorf machen. Natürlich wählten wir dafür die längere Tour von ca. 2 Stunden.
Und ich war wieder richtig aufgeregt!
Ein Ried birgt immer so viele Gefahren – zwischen Leben und Moor. Ein falscher Schritt und schon steckt man im sumpfigen Boden fest, vielleicht kommt man nie nie nie mehr raus. Brrr, schon die Vorstellung lässt mir einen Schauer über den Rücken laufen.
Aber wir sind natürlich auf den Wegen geblieben! Nicht nur wegen dem Ried, sondern auch weil es ein Naturschutzgebiet ist. Es gibt leider so wenig unberührte Natur, deswegen sollte man sich an den Orten, die noch naturbelassen sind, auch an die Regeln halten. Als Gipfelstürmer und Naturbursche weiß ich das natürlich.
Gleich am Anfang gab es nicht nur einen wunderschönen sumpfigen See zu sehen, sondern auch die ersten Spuren einiger Riedbewohner. Bäume lagen im Wasser, andere waren “angeknabbert” – Biber! Ich schaute mir das natürlich ganz genau. Die Bissspuren waren noch frisch! Leider konnte ich keinen Biber in der Nähe erkennen. Schade, denn der Höhe der Spuren nach zu urteilen, waren die ja nur etwas größer als ich! Mhmm, mit so einem Biber würde ich mich bestimmt richtig gut verstehen.
Wir setzten unseren Weg durch das Ried fort. Ein großer Teil führte uns dabei aber nicht über Land, sondern auf Brücken direkt über dem Wasser! Im ersten Moment fand ich das ziemlich unheimlich, doch dann merkte ich, dass diese Holzdinger mich sicher trugen. Die Aussicht auf das Ried war einfach toll!
Bisher war es so schön ruhig im Ried, doch dann wurden wir von zwei Damen mit Hund verfolgt. Und was die zu erzählen hatten, unglaublich! Den ganzen Weg entlang. Ich bewundere meinen Artgenossen an ihrer Leine – wie hielt er das Gequatsche aus nächster Nähe nur aus?
Doch schon bald teilt sich der Wanderweg.
Die beiden Quatschetanten wählten zum Glück die kürzere Runde! Wir nahmen die lange und bald war wieder eine herrliche Ruhe im Ried.
Auf dem Lehrpfad gab es natürlich überall Tafeln, die uns über die Entstehung eines Rieds sowie die Flora und Faune aufklärten. Ich kann ja nicht lesen (deswegen tippt Mama immer meine Berichte hier), aber den Gesichtern und “Aha”s meiner Zweibeiner nach zu urteilen, war es sehr informativ. Also ich bevorzuge ja lieber die Feldforschung: Alles selbst mit der Nase erschnüffeln, macht immer noch am meisten Spaß!
Doch hier gab es wirklich Einiges zu lernen: In diesem Ried verlief früher sogar die Landesgrenze zwischen dem Großherzogtum Baden und dem Königreich Württemberg. An dieser Stelle stand ein Holzpfahl, der aber so unansehnlich war, dass ihr absolut nichts verpasst habt, wenn ich ihn euch nicht zeige.
Nachdem wird eine Weile über Brücken gegangen waren, führte uns der Weg durch einen dichten Wald. Links und rechts sah man aber immer noch kleine Moorseen, von Bibern angefressene Bäume und viele übermooste Baumstämme. Leider war es dort jedoch so dunkel, dass wir keine guten Fotos davon machen konnten. Sehr schade!
Kaum hatten wir den Wald verlassen, zeigte sich eine liebe Freundin, die ich die letzten Tage wirklich schmerzlich vermisst habe: Die Sonne.
Getaucht in ihrem warmen Licht setzten wir unseren Weg durch die moorige Landschaft fort. Schneller als gedacht näherten wir uns mit großen Schritten dem Ende des Pfades. Zwischendurch entdeckten wir ganz zufällig noch etwas für einen zukünftigen Pro12-Beitrag, aber das wird natürlich nicht verraten.
Ried und Tag neigten sich dem Ende.
Ich hatte keine Lust mehr fotografiert zu werden, also mussten zum Schluss die Blumen herhalten. Die laufen nämlich nicht weg! Mama und ich beobachteten noch ein paar Enten, die ihre Kreis auf dem kalten Wasser zogen, dann gingen wir zu unserem Auto. Vor dem Einsteigen tobte ich mich auf dem Parkplatz nochmal so richtig aus: Eine große, leere dreckige (!) Fläche ganz für mich allein! Wie immer rannte ich große Runden und wirbelte viel Dreck auf, hihi.
Irgendwann fuhren wir aber dann doch los. Oh Mann, war das ein schöner Spaziergang! Ich hoffe, wir besuchen das Ried bald wieder. Vielleicht sehe ich ja dann auch ein paar Biber.
Servus Archie,
es macht Spaß deinen Erklärungen zu lauschen… man hat direkt das Gefühl dabei zu sein. Wir hätten dich sehr gerne begleitet. Vielleicht hätten wir dann ja sogar gemeinsam ein paar von diesen Bibers gefunden…
Liebes WUUUFF,
CARRY und die LISSA
Hallo Carry und Lissa,
danke für die lieben Worte! Es freut mich sehr, dass euch mein Bericht gefallen hat.
Oha ja, mit zwei so hübschen Damen wäre ich gern im Ried spazieren gegangen. Und wir hätten bestimmt auch einen Biber gefunden! Aber ich werde die Augen und Ohren offen halten – wir sind noch öfter im Ried, irgendwann werde ich einen entdecken.
Liebe Grüße vom Gipfelstürmer
Weißt du ich muss mich schon sehr wundern, das du immer so sauber bleibst.
Ich würde nach so einem Spazi aussehen wie ein Wildschwein, sagt meine Mami.
Ich wünsche euch einen schönen 3. Advent.
Liebes WUUUH
Sally
Huhu Sally,
meistens ist mein Bauch ziemlich dreckig nach solchen Spaziergängen, aber den sieht man auf den meisten Fotos ja nicht.
Euch ebenfalls einen schönen 3. Advent!
Liebe Grüße vom Gipfelstürmer
Ah Sally! Damit du siehst, dass ich nicht immer so sauber bin, haben wir heute im Wald extra ein paar “Dreckspatz-Fotos” von mir für dich gemacht… die zeige ich morgen in meinem Blog.
Hi Archie,
ufff, wieder mal ein spannender Bericht – wir schließen uns den Carry & Lissa an, hätten Dich gern begleitet! Schöne Fotos hast du mitgebracht!
Wir waren einmal in einem “wiedervernässten” Moor, das war auch spannend, aber leider zu warm. Vielleicht fahren wir im Frühling noch einmal dort hin.
LG und Wuff, Nero & Murphy
Hallo Nero & Murphy,
danke für die lieben Worte! Und mit euch wäre ich auch gern zusammen im Ried spazieren gegangen, da hätten wir bestimmt noch viel erlebt.
Wir werden auf jeden Fall nochmal dorthin fahren! Aber auch nicht im Sommer… nicht nur wegen der Wärme, dort hat es dann bestimmt auch ganz viele Mücken.
Liebe Grüße vom Gipfelstürmer