Nachdem unsere geplante Tour auf den Höchsten vor ein paar Tagen sprichwörtlich im Nebel versank (ich berichtete hier), konnten wir heute das schöne Wetter nutzen und den Aussichtspunkt endlich besuchen.

Gleich am Anfang begrüßte uns ein Eisenmann, der mit seiner Hand in die Ferne deutete. Ich ließ es mir natürlich nicht nehmen ein Foto mit ihm zu machen. Aber so wirklich habe ich nicht heraus gefunden, WAS er uns eigentlich zeigen wollte. Da war doch weit und breit nichts. Nur irgendwelche Leute, die in unsere Richtung gingen… und, ach ja! Der “schwäbisch-alemannische Mundartweg mit Promipfad” natürlich. Entlang des Weges standen überall jeweils zwei Eisenmänner, von denen jeder ein Schild trug: Einer mit Schwäbisch, einer mit Hochdeutsch.

Ich fand das ziemlich langweilig und auch überhaupt nicht lustig (was es wohl sein sollte). Ich wollte lieber auf den Aussichtspunkt! Und keine Eisenköpfe mit lahmen Sprüchen angucken. Der “Promipfad” bestand aus Betonplatten, in welchen, mehr oder weniger, berühmte Leute ihre Fußabdrücke hinterlassen hatten. Ein Gipfelstürmer war leider nicht dabei.

Ich zog meine Zweibeiner immer wieder von den Schildern weg, und so erreichten wir recht schnell den Aussichtspunkt – von dort hatte man wirklich einen tollen Blick auf die Berge!
Ganz der große Gipfelstürmer stellte ich mich mit geschwellter Brust auf eine Erhöhung und genoss die Aussicht. Der Wind zerzauste mein Fell, aber das störte mich nicht.
An jeder Seite des Aussichtspunkts befanden sich Metalltafeln mit dem Bergpanorama, welches man sehen konnte. Darunter waren auch einige Berge, die ich schon erstürmt habe: Hochgrat, Seelekopf, Hochhäderich. Einen Teil der Gipfel konnte man zwar nur hinter den Wolken erahnen, dennoch bot sich uns ein Blick bis zu den Berner Alpen! Auf den Schautafeln habe ich mir natürlich gleich ein paar Gipfel ausgeguckt, die ich erstürmen möchte… vor allem der Hohe Ifen hat es mir angetan. Auch ein paar 3.000-der sind dabei, aber bis dahin muss ich wohl noch etwas üben. Solange tröste ich mich mit der schönen Sicht auf meine Traumgipfel.
Auf der Aussichtsplattform entdeckte ich noch etwas sehr Interessantes: große Metallrohre, die in die Ferne zeigten. Vorne und hinten waren Linsen daran.
Mama erklärte mir, dass man damit alles größer sehen und weiter in die Landschaft blicken konnte. Ein Fernglas nannte sie es. Hörte sich toll an, das musste ich gleich ausprobieren! Leider sah ich gar nichts, nur schwarz. Hab von beiden Seiten rein geguckt, war wohl kaputt. Oder lag es daran, dass wir kein Geld eingeworfen haben? Na, war aber auch egal! Man kann genauso gut darauf sitzen und so in die Ferne gucken… zumindest, wenn man ein Leichtgewicht ist wie ich es bin.

Nach einer Weile verließen wir den Aussichtspunkt und gingen weiter am Promipfad entlang. Vielleicht war ja doch noch jemand dabei, den sogar ich kenne. Moderatoren, Schlagersänger, “wichtige” Menschen von denen wir noch nie gehört hatten… doch dann entdeckten wir zwei Fußabdrücke, dessen Füße mehr als bekannt waren: Käpt’n Blaubär und Hein Blöd! Wahnsinn, also doch noch zwei waschechte Promis auf dem Promipfad.
Ich stellte meine Pfote natürlich gleich in Käpt’n Blaubärs Fußstapfen. Und was waren die groß! Er muss wirklich ein Riesenbär sein, im Fernsehen und in den Comics sieht er immer so klein aus.

Ich blickte noch ein paar mal ehrfürchtig in die Fußabdrücke, dann gingen wir zurück zum Aussichtspunkt und schließlich zu unserem Auto auf dem Parkplatz. Wir wollten noch einen kleinen Spaziergang machen, aber hier am Höchsten war es uns eindeutig zu voll. Immer mehr Leuten strömten über den Promipfad, aber ich bevorzuge ruhige Wege.

Wir fuhren in ein kleines Straßendorf, dort sollte nicht nur ein Cache liegen, sondern auch eine schöne Aussicht warten. Ich sprang aus dem Auto… und los! Erst rannte ich über eine große Wiese, dann wälzte ich mich im Laub – so ein schönes Hundeleben! In einem kleinen Wald fanden wir den Cache, gleich in der Nähe stand eine Bank mit schönem Blick auf die Landschaft zu unseren Füßen. Mama und ich setzten uns, genossen die unbeschreibliche Atmosphäre aus warmen Licht, Wind und Zweisamkeit. In solchen Momente bleibt die Zeit stehen.
Aber wie immer, wenn es schön ist: Irgendwann ist es vorbei.
So mussten auch wir nach Hause fahren. Doch der Ausflug war wirklich schön, daran werde ich noch lange denken.

Bis bald, euer Gipfelstürmer Archie