Unglaublich was man so alles entdecken kann, wenn man die Augen offen hält und neue Wege in der Umgebung einschlägt!

Eigentlich sollte es ja langsam mal Winter werden, aber heute war ein schöner sonniger Tag. Meine Zweibeiner und ich beschlossen den Wald ganz bei uns in der Nähe unsicher zu machen.
Der Wald ist wirklich, wirklich richtig groß, und für einen Chihuahua sogar noch größer! Dort gibt es viele Wege, die wir noch nicht gegangen sind. Heute stand gleich einer am Anfang auf dem Programm. Wir stiegen aus dem Auto, gingen am Waldrand entlang, dann in den Wald hinein und gleich rechts – sonst sind wir immer links gegangen.

Es gibt nichts Spannenderes als unbekannte Wege! Ich konnte meine Nase kaum vom Boden heben, denn überall roch es interessant. Meine Zweibeiner riefen immer nach mir, diese Menschen wissen doch gar nicht, was es für uns Hunde alles zu erschnüffeln gibt: Wer ist hier lang gegangen? Wann? Ist vielleicht ein Reh in der Nähe?
Irgendwann sahen wir Waldarbeiter am Ende des Weges und wir beschlossen einen kleinen Pfad in den Wald zu nehmen. Dieser erinnerte mehr an einen Holzabfuhrweg, aber er führte uns in einen wunderschönen Märchenwald. Meine Pfoten schritten über einen nassen Weg, der überall mit Gras bewachsen war. Moosüberwucherte Äste, Baumstämme und Steine ragten am Wegesrand empor. Sträucher und hohe Gräser wohin man sah, alles war so wunderschön, fast wie gemalt! Und Mama meinte, dass es hier im Herbst bestimmt viele Pilze gibt. Dann entdeckte ich ein Baumgerippe, welches mich an den Drachen vor ein paar Tagen erinnerte (ich berichtete hier). Aber diesen hat wohl niemand erlöst, denn er war völlig zerfallen.
Ein paar Ecken weiter gab es gleich noch etwas zu entdecken!
Einen wunderschöner moosüberwucherter Baumstamm, auf den ich gleich klettern musste. So was gefällt mir! Und Mama fand ihn auch toll und meinte, dass sie so einen gerne in ihrem Garnelenaquarium hätte, damit die Garnelen darauf wuseln können. Ich glaube aber, der ist etwas zu groß für die kleine Glaskiste. Außerdem war er viel zu schwer! Wir ließen ihn daher im Wald.

Kurz darauf fand ich noch etwas, was ich “erstürmen” wollte: Baumstammstapel!
Die Holzfäller hatten ganze Arbeit geleistet und an der Seite lagen mehrere hohe Stapel. Ich suchte mir einen aus. Mama half mir hoch, denn die Bäume waren ziemlich rutschig. Von oben hatte ich wieder eine tolle Aussicht. So einen echten Gipfelstürmer wie mich zieht es eben immer nach “oben”.
Auf dem Foto seht ihr auch, dass sich wieder ganz viele kleine Kletten in meinem Brustfell verfangen haben. Mama musste sie im Auto mühsam herausfriemeln. Ich mag das ja auch nicht besonders, aber das Toben durch das Unterholz ist so schön, dafür nehme ich das gerne in Kauf!

Auf dem Rückweg fanden wir dann noch auf einen Baumstumpf, auf welchem jemand eine Geheimbotschaft hinterlassen hatte! Na gut, vielleicht waren es auch nur Spuren der Holzwürmer. Mama erinnerte es hingegen eher an ein Kugellabyrinth. Ich verlor recht schnell das Interesse daran und rannte lieber durch das Laub auf dem Weg.

Nach einer Weile erreichten wir den großen Weg und gingen zurück zum Auto. Diese Spaziergang war wieder einmal super klasse… so einen möchte ich jeden Tag machen!