Oh Mann. Ich hatte mich so sehr auf unseren Ausflug heute gefreut. Mama und ich konnten ja die letzten zwei Tage ohne das Auto nicht wegfahren, deswegen war ich richtig nervös und konnte es kaum erwarten. Ungeduldig saß ich im Auto. Dann endlich hielten wir an, ich sprang raus und was musste ich sehen?
Der Wald sieht ja schrecklich aus!
Die Bäume sind ganz nackt. Nicht alle, aber so viele!
Vor Kurzem noch geschmückt mit buntem Laub, liegen die Blätter nun leblos auf dem matschigen Boden. Unser schöner UPS-Wald, nur noch ein Schatten seiner selbst. Das hat mich ganz schön traurig gemacht wie ihr auf dem Bild sehen könnt. Frieren die Bäume denn nicht, wenn sie so nackt sind?

Nachdem ich den ersten Schock verdaut hatte, gingen wir etwas tiefer in den Wald. Wir wählten eine größere Runde. Meine Laune war sehr gedämpft, denn der Nebel, das nass-kalte Wetter und der Blick auf die toten (?) Bäume schlug mir auf’s Gemüt. Mama versuchte mich aufzumuntern. Wir rannten um die Wette und balancierten zusammen über Baumstämme am Wegesrand. Mama meinte es gut, aber so wirklich fröhlich wurde ich nicht. Doch dann… was war das? Meine Gipfelstürmeraugen entdeckten ein interessantes Ziel.
Ein Jägerstand!
Meine Laune besserte sich, denn hier gab es etwas zum “Erstürmen”! Hohe Punkte ziehen mich ja magisch an. Ich sauste los und wollte gleich hinauf… leider gab es am Jägerstand nur so komische Holzstufen. Was soll das denn? Da kommt doch kein Hund hinauf! Ich schaute mich am ganzen Jägerstand um, leider fand ich keine gipfelstürmertaugliche Möglichkeit zum Aufstieg. Grrr, dabei wollte ich doch die Aussicht genießen.
Als ich mich schon traurig abwenden wollte, stand plötzlich Mama neben mir und hob mich hoch. Eigentlich möchte ich Gipfelstürmer ja alles aus eigener Kraft erstürmen, aber hier waren mir wirklich die Pfoten gebunden. Da nahm ich Mamas Hilfe gerne an. Zusammen kletterten wir hinauf und ließen unsere Blicke schweifen.

Die Aussicht war toll!
Leider sah ich so auch noch mehr kahle Stellen in unserem schönen Wald. Aber Mama versicherte mir nochmal, dass nächstes Jahr alles wieder genauso schön aussehen wird wie noch vor ein paar Wochen. Ich kann nicht erinnern, wie es letztes Jahr war. Aber da war ich um diese Zeit noch sehr klein. Herbst und Winter sind mir neu. Und wenn man es nicht kennt, kann so ein kahler Wald ganz schön erschreckend sein. Er wirkt irgendwie tot, kalt, nackt… doch jetzt weiß ich, dass die Bäume nur “schlafen” um im Frühling wieder zu erblühen.

Mit dieser frohen Nachricht stiegen Mama und ich wieder vom Jägerstand hinunter. Wir spielen und tobten noch eine Weile. Denn jetzt war ich gar nicht mehr traurig!