minimalistisch

So langsam geht mir der ständige Minimalismus der Zweibeiner auf den Keks. Immer muss alles noch kleiner sein: Das Handy, das Stadtauto, jedes andere beliebige Wunderwerk der Technik (was dennoch alles können muss), Bücher, Schilder, wichtiges Kleingedrucktes und sogar uns Chihuahuas wünscht sich so manch ein Zweibeiner in kleiner als klein. Nur Ego und Glotze werden immer größer, natürlich.

Nun sind mir Handy und Bücher egal, die kann man schließlich nicht essen. Doch leider musste ich feststellen, dass der Minimalismus auch vor meinem Hundekörbchen nicht Halt macht – im Gegenteil, der schlug richtig zu!

Alles begann damit, dass mein alter Leckerli-Beutel kaputt ging. Leider hielt er nur eine Gipfelstürmer-Saison und nun musste dringend Ersatz ins Haus. Frauchen hatte nämlich keine Lust mehr, dass meine Leckerlis ihr immer die Hosentasche voll krümeln.
Das ist er also, mein neuer Leckerlibeutel.
Frauchen nennt ihn schnuckelig, ich finde ihn einfach nur winzig. Wie sollen denn da bloß all meine Leckerlis reinpassen? Kommen jetzt auf den Gipfeltouren nur noch wenige Leckerchen mit? Nur so viele wie dort reinpassen? Nein Leute, nicht mit mir. Wer fleißig Berge erstürmt, der muss auch kräftig Leckerlis knabbern. Irgendwie kann ich mich mit dem kleinen Beutel nicht anfreunden.

“Klein, aber oho” meint Frauchen jetzt wieder.
Hmpf, na DAS wollen wir erst mal sehen!

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Ausflug ins Donautal

Heute haben wir einen der schönsten Fleckchen auf Erden Schwaben besucht: Das Donautal!

Dort fühle ich mich fast wie Zuhause, nur Damüls ist noch schöner. Die ganze Fahrt lang war ich richtig hibbelig, man hatte mir schließlich einen tollen Spaziergang versprochen. Die Zweibeiner übertreiben ja gern, was Mensch und Hund sich unter einem “tollen Spaziergang” vorstellen, ist nicht immer das Selbe.
Aber auch diesmal wurde ich nicht enttäuscht: Es war wirklich schön! Doch seht selbst…

Kaum ausgestiegen, sollte ich gleich posieren.
Neben DIESEM Typ! Angst.
Keine Chance, der sah mir wenig vertrauenerweckend aus und ich ergriff gleich die Flucht. Frauchen schnappte meine Schleppleine und versuchte mich zu überreden, dass ich mich doch neben den Zwerg setze. Boah, hallo? Was soll ich denn neben dem Bierzwerg? Niemals. Ich eilte davon… selbst das Leckerli konnte mich diesmal nicht überzeugen.

Nachdem ich den Zwergenschreck verdaut hatte, konnte ich mich entspannen. Wir wanderten einen schönen Waldweg entlang, an dessen Rand es überall lecker roch (sehr zum Leidwesen von Frauchen). Links und rechts bauten sich die ersten Felsen auf, mein Gipfestürmerherz machte einen Sprung.
Nach kurzer Zeit erreichten wir eine gefährliche Brückenkonstruktion, die uns weiter nach oben brachte. Aber das Erklimmen war nicht einfach! Gleich zu Beginn fehlte eine Stufe. Wie sollte ich dort nur hoch kommen? Mit einem weiten Satz klappte es am Ende doch, aber natürlich hat wieder NIEMAND zugesehen. Typisch, da mache ich mal was Tolles und keiner guckt zu…

Fast ein wenig außer Atem machte ich auf der Brücke Rast. Sie führte direkt am Felsen entlang, manchmal ragten einige Felsnasen gefährlich nah in den Weg. Zum Glück bin ich viel zu klein um mir den Kopf zu stoßen!

Oberhalb der Brücke stand eine rote Bank für die erschöpften Zweibeiner. Wir machten auch kurz Halt und tranken einen Schluck, ich bekam sogar ein Leckerli. Frisch gestärkt ging es weiter.

Leider war die Aussicht aufgrund des dichten Bewuchs nicht so schön wie erhofft, doch dafür gab es natürlich jede Menge zu entdecken und erschnüffeln. Und zum Erstürmen! Wie diese Baumstämme hier:
Besonders schön waren auch die Pflanzen. Als Gipfelstürmer hat man manchmal gar keinen Blick dafür, da die Augen ständig in die Ferne und über die Berge streifen. Jedoch auch am “Boden” kann man sich manchmal wie über den Wolken fühlen…
Unser Weg führte uns an einer großen Wiese entlang, dort treffen wir sogar zwei Hundekollegen. Auf einer Weide entdeckten wir dann noch ein “glückliches” Pferd. Es musste einfach glücklich sein bei dem schönen Wetter und der tollen Landschaft um sich herum. Ich hätte ja gern “Hallo” gesagt, aber leider wollte es nicht näher kommen.

Ein wenig verwundert trafen wir noch auf diesen Kollegen. Irgendwie passte er nicht so wirklich ins Bild. Was macht ein Alpaka im Donautal? Urlaub? Ich hätte ihn ja gern gefragt, aber auch DER wollte nicht näher kommen. Hmpf, eingebildete Huftiere!

Mit erhobener Nase stolzierte ich weiter.
Nun hatten wir den höchsten Punkt unserer Wanderung erreicht und es ging bergab ins Tal. Ein schöner Waldweg führte uns in Serpentinen nach unten. Auch hier gab es wieder allerlei zu erschnüffeln. Außerdem kam uns ein Radfahrer entgegen, der sein Mountainbike aber lieber nach oben schob. Der Weg war glatt und felsig unter meinen Pfoten, fast wie im Gebirge. Jetzt fehlte nur noch der schöne Ausblick…

TADAA!
Als wir den Wald verließen, bot sich uns endlich der ersehnte Blick auf die Felsen. Die Zweibeiner philosophierten über Kletterrouten, ich ließ meinen Blick über die kleinen “Gipfel” streifen. Wie gern wäre ich jetzt dort oben…
Ein wenig nachdenklich blickte ich zum Himmel. Wann würden wir wohl wieder richtig Gipfelstürmen gehen? Vielleicht nächste Woche, das Warther Horn wartete schließlich noch auf mich!

Zusammen mit Frauchen tobte ich über die Wiese, dann setzten wir unseren Weg Richtung Auto fort. Wir genossen das schöne Wanderwetter und schlenderten langsam ins Tal. Im Auto schlief ich sofort ein… in Gedanken über den Wolken…

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Home sweet Home… einmal Portlakopf (1.905 m) und zurück

Mit dem Gipfelstürmen hatten wir dieses Jahr bisher nur Pech – entweder war das Wetter überraschend schlecht, jemand krank oder es kamen 100.000 andere Dinge dazwischen. Nie klappte es mit den Touren… bis gestern!

Auch diese Saison bleiben wir natürlich unserem Ruf als “Nachmittagsbergsteiger” treu und so startete unsere Fahrt nach Österreich am späten Mittag, wenn manche Bergsteiger bereits beim Abstieg sind.
Aber uns macht das nichts, wir schlafen gern aus, außerdem ist das Licht kurz vor Sonnenuntergang eh am schönsten, und überhaupt ist dann nichts mehr los und man kann in Ruhe die Bergwelt genießen. Zugegeben, manchmal geht uns das Tageslicht früher aus als gedacht, doch bisher sind wir immer “unten” angekommen (wenn auch in völliger Dunkelheit wie am Hochgrat).

Ich war richtig aufgeregt!
Als Frauchen viele Leckerlis einpackte, ahnte ich schon, dass wir heute eine lange Tour machen. Im Auto musste ich dann hinten sitzen, toll. In meiner Autobox, super. Aus Protest habe ich kurz nach der Abfahrt versucht die Box zu zerstören – keine Chance, Frauchen hört und sieht alles. Schon gab es Schimpfe, die halbe Fahrt habe ich dann geschmollt. Mann, dabei schaue ich so gern aus dem Fenster! In der blöden Box geht das nicht, Gemeinheit.
Irgendwann hörte ich von Vorne Gefluche. Ich wachte auf, wir standen im Stau! Unsere Zeitplanung war damit hinfällig und plötzlich fanden wir es doch nicht mehr so gut, dass wir immer erst spät ins Gebirge fahren. Unser Ziel war übrigens Damüls, wir wollten auf den Hochrohkopf. Kurz vor Lindau ging aber gar nichts mehr. Die Autobahn war dicht, Menschen stiegen aus ihren Autos aus und uns beschlich das ungute Gefühl, dass uns heute wieder das Tageslicht am Berg ausgehen könnte.
Geschlagene 45 Minuten ließen wir am Ende im Stau. Irgendwann konnte wir abfahren, aber mussten einen Umweg nach Damüls nehmen, der uns eine weitere Stunde kostete. Aus einer geplanten Autofahrt von 2 Stunden wurden nun 4.

Nicht mehr ganz so fröhlich, aber weiterhin hochmotiviert kamen wir auf dem Parkplatz unterhalb der Alpe Porla an. Wie beschwerlich und ärgerlich die Anfahrt auch ist, der Blick, der sich bereits nach wenigen Minuten bot, macht alles wieder wett. Kühen weiden auf den Hängen, Berge türmen sich zu Gebirgen auf, frische Luft durchweht Haare und Fell. An diesem Fleckchen Erde scheint die Welt noch in “Ordnung” zu sein. Die Gipfel, das Tal, die Alpe – wie sind nicht das erste mal hier. Ja, wir sind zurück und irgendwie fühle ich mich Zuhause.
Aus dem Brunnen der Alpe Portla nahm ich noch einen kühlen Schluck Wasser, dann ging es richtig los. Das erste Stück des Weges kannte ich nur zu gut – die Weide hinauf bis zum Wegweiser. Von dort hatten wir bereits Portlahorn und Sünser Spitze erstürmt, heute stand der dritte Weg, in dessen Richtung der Wegweiser zeigt, auf dem Programm.
Neue Wege gehe ich immer besonders gern. Auf dem Foto könnt ihr unseren Gipfel erkennen – ganz hinten ist der Hochrohkopf.

Leider sieht man auch sein größtes Problem: Gestrüpp.
Im Wanderführer war von ein paar “störenden Flechten” die Rede, doch diese konnte man aufgrund der meterhohen Farne, Bergrosen und Heidenbeerkraut überhaupt nicht erkennen. Einen Weg gab es nicht. Ab und zu folgten wir Pfadspuren, die sich irgendwann in der Landschaft auflösten.
An ein paar Stellen mussten wir sogar klettern, dort halfen mir die Zweibeiner weiter und trugen mich ein Stück. Eigentlich mag ich es nicht, wenn ich getragen werde… aber hier war wirklich kein Durch- und Weiterkommen für mich. Manche Sträucher waren höher als Frauchen, ständig tappten wir ins “nichts”. Der Boden war so dicht bewachsen, dass man nur erahnen konnte, wohin man trat.
Irgendwann konnte uns auch die schöne Aussicht nicht mehr trösten.
Zweifellos bot sich ein Pflanzenteppich aus wunderschönen Blumen vor unseren Augen, doch zum Bergsteigen war das nichts. Wir versuchten am Grat entlang zu gehen, aber mussten aufgeben. Zu dicht bewachsen, zu gefährlich. Keine Spuren mehr.

Wir stiegen ab und überlegten den Gipfel von der anderen Seite zu erstürmen. Je näher wir kamen, desto klarer wurde uns, dass auch dies keine gute Idee war. Heidelbeerkraut und Gestrüpp wohin man sah. Vielleicht würden wir es nach oben schaffen, aber diesen Weg ohne entsprechende Ausrüstung wieder nach unten? Nein. Zu gefährlich.

Enttäuschung machte sich breit. Waren wir 4 Stunden hierher gefahren um nun mit leeren “Gipfelhänden” nach Hause zu gehen? Niemals! Heute musste noch ein Gipfel erstürmt werden… und schnell wurde uns klar, welcher: Der Portlakopf.

Wieder kämpften wir uns durch das Gestrüpp, was sich vor allem kurz vor Schluss nochmal von seiner besonders ekligen Seite zeigte.

Irgendwann erreichten wir erneut den Wegweiser. Wir waren überglücklich und blickten hinauf zum Portlakopf, dessen Gipfelkreuz uns näher und näher lockte. Doch dann geschah es: Ich ging verloren.
Zwischen Himbeersträuchern und Weg sah ich plötzlich meine Zweibeiner nicht mehr. Ich hörte Frauchen rufen, konnte aber nicht erkennen wohin ich gehen sollte. Ich setze mich hin und nach einer Weile wurde ich endlich abgeholt. Also ehrlich, Frauchen, gibt auf dein Söhnchen mal etwas besser Acht!

Vielleicht fragt ihr euch, ob uns wieder das Tageslicht ausging. Ja, tat es. Zumindest ein bisschen, denn die Sonne war fast hinter den Bergen versunken. Doch so bot sich uns wieder der atemberaubende Blick auf die Berge im letzten Abendlicht.
Schöner als gemalt.
Der Portlakopf war nah. Wir erstürmten den 1.905 m hohen Gipfel mit Leichtigkeit. Der Ausblick und die Abendstimmung war wunderschön. Schnell hatten wir den Ärger am Hochrohkopf vergessen.
Natürlich gab es oben ein Gipfelbild, auch wenn ich mir diesmal sehr wie Simba aus dem König der Löwen vorkomme, der Anfang des Filmes als Baby vor aller Tierwelt in die Höhe gehoben wird.

Wir trugen uns ins Gipfelbuch ein und verschnauften einen Augenblick. Dann brachen wir auf, um noch mit dem letzten Licht des Tages sicher an unser Auto zu kommen.

Der Abstieg ging zügig. Alles verlief nach Plan und so rückte die Alpe Portla mit jedem Schritt näher. Unten trank ich wieder einen kräftigen Schluck aus dem Brunnen, die Wirtsleute schauten durch ein Fenster zu uns hinüber. Wir lächelten und grüßten freundlich, dann folgten wir den Weg zurück zu unserem Auto. In Gedanken noch völlig versunken in der wunderschönen Bergwelt, fuhren wir nach Pfullendorf.

Ich musste an Harry Potter denken: Ich fahre nicht nach Hause, nicht wirklich…
Noch mehr Bilder gibt es in meiner Galerie zu sehen: *klick*

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Alles Gute, liebe Isi!

Heute hat meine liebe Freundin Isi Geburtstag!

Liebe Isi, ich wünsche Dir alles Liebe und Gute!
Lass Dich feiern und reich beschenken… wir freuen uns auf viele weitere Jahre und Blogeinträge mit Dir! *wuff*

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Vom Winde verweht

Auch wenn wir jetzt ein neues Sofa haben, ist das natürlich kein Grund nur auf der faulen Haut zu liegen!
Vorgestern bin ich mit meinen Zweibeinern zu einer Geocaching-Tour aufgebrochen. Was wir da wieder alles erlebt haben!

Gleich zu Beginn führte uns unser Weg zum Judentenberg. Moment mal, Berg? Na das hörte sich doch gut an! Genau das Richtige für einen kleinen Gipfelstürmer wie mich. Hochmotiviert hüpfte ich aus dem Auto. Doch zu meiner Überraschung sah es nicht wirklich nach “Berg” aus – zwar hatten wir eine schöne Aussicht, aber um uns herum waren nur Felder und Wiesen.

Außerdem hörte ich ein Brummen, seltsame Schatten tanzen vor meinen Pfoten. Hilfe, was war das denn!? Ich erstürmte das Dach eines kleinen Stromhäuschens, welches direkt neben unserem Auto stand, und sah mich um. Nichts zu entdecken. Irgendwann wanderte mein Blick nach oben…
Und was konnte ich dort sehen? DAS hier:
Ein Windrad! Ich würde sagen, es war mindestens riesig. Frauchen und mir wurde vom Hochgucken ganz mulmig. Was wäre, wenn jetzt plötzlich ein Rotorblatt abfällt? Bloß nicht daran denken!

Blitzschnell fand Herrchen den Cache. Ich schnüffelte noch ein wenig um das Windrad herum, dann ging es auch schon weiter. Der nächste Cache war an einem Kreuz versteckt – diesmal war es Frauchen, die ihn fand. Noch blitzschneller als schnell, direkt bei der Anfahrt zum Cache sah sie ihn schon. Mir war das alles recht schnuppe, ich posierte lieber ein wenig:
Es war wirklich ein wunderschöner Tag! Die Sonne schien, ein leichter Wind wehte – einfach herrlich. Doch das Beste kam zum Schluss.

Einer der letzten Caches lag an einem Baum versteckt. Wir parkten ein Stück entfernt und gingen dann über einen wunderschönen Weg durch Felder den Hügel hinauf.

Links und rechts wuchsen Weizen, Mais und Erbsen. An den Schoten konnte Frauchen einfach nicht vorbei gehen, natürlich musste sie gleich ein paar der jungen Erbsen probieren. Na, wenn das mal keinen Ärger mit dem Bauern gibt! Aber Herrchen meinte, dort wachsen so viele Schoten, da fällt es gar nicht auf, wenn ein paar fehlen…

Für Erbsengespräche hatte ich aber keine Zeit, ich tobte mich währenddessen auf der Wiese aus. Eine riesige Rennbahn nur für mich allein! Ich schaltete den Turbo ein und rannte zwischen Baum und Zweibeinern hin und her. Dass ich abends dann richtig müde war, könnt ihr euch sicher denken. Müde und glücklich!

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